Künstler

Hier möchte ich euch ein paar Künstler vorstellen, die ich sehr bewundernswert finde. Welche von früher und auch aktuelle. 
Viel Spaß beim Lesen 🌸


Deine Lissa 🤍🌷

Frida Kahlo (Magdalena Carmen Frieda Kahlo de Rivera), eine der begabtesten und bedeutendsten mexikanischen Malerinnen, vor allem aber Künstlerinnen, lebte von 1907-1954 (im 20. Jhd.) und starb im Alter von 47 Jahren. Sie hat eine auffällige und einzigartige Erscheinung, durch ihre fast Monobraue, ihre Zierlichkeit, ihre Vorliebe für die mexikanischen Trachten und deren Kultur, sowie aufwendige Haarfrisuren und indischen Schmuck. Mit grade einmal acht Jahren traf sie der erste Schicksalsschlag, zu dessen Zeitpunkt sie noch nicht wissen konnte, dass noch weitere folgen würden. Sie erkrankte an Kinderlähmung (Polymelitis), und trug auch von diesem Schicksalsschlag Folgen davon. Sie hinkte deshalb ihr ganzes Leben lang. Ihr Vater brachte ihr die Kunst nahe und sorgte somit für ihre Liebe zur Kunst. Als Jugendliche hat sie viel fotografiert und gezeichnet. Aber nicht nur die Liebe zur Kunst entdeckte sie, sondern auch die Liebe zur Kultur, insbesondere zur mexikanischen Kultur. Mit 18 Jahren dann (1925), gab es den zweiten, weit schlimmeren Schicksalsschlag. Es war der Unfall mit einer Straßenbahn, von dem sie dramatische, lebensgefährliche Verletzungen davon trug. Viele Knochen zerbrachen, eine Metallstange wurde ihr in den Rücken gebohrt, weshalb sie dort auch operiert werden musste. Sie hatte zahllose Operationen an Wirbelsäule und Beinen. Sie musste Monate lang ein Gipskorsett tragen und war ans Bett gefesselt, wo sie sich selbst das malen beibrachte. Sie verarbeitete dadurch ihre Emotionen und Schmerzen, nutzte es aber auch als Ablenkung, um nicht einfach nur wie tot, sondern lebend im Bett zu liegen. Eine speziell angefertigte Staffelei und eine Spiegelinstallation machten die Verarbeitung der Schicksalsschläge in Gemälden erst möglich. Das Malen war für sie also so eine Art Ventil für ihr schmerzgeplagtes Leiden, aber auch die seelischen Verletzungen. Denn sie hatte nicht nur körperliche Schmerzen, sondern auch seelische Schmerzen, was sich auch in ihren Werken widerspiegelt (Symbole für seelische und körperliche Wunden). Ihre Bildsprache ist symbolhaft und sogar grotesk, aber nicht surreal. Dieser schwere Unfall hatte zur Folge, dass sie keine Kinder mehr bekommen konnte. Es war ein kaum erträglicher Verlust, aber auch der Verfall ihres Lebens bzw. Körpers war ein großer Verlust, der unerträglich war. Sie wehrte sich auch ein Stück weit mit der Kunst dagegen. Allerdings bekam sie auch starke Schmerzmittel, wie Morphium und nutze teils auch den Alkohol, um es ein bisschen erträglicher zu machen. Die Kinderlosigkeit machte ihr sehr zu schaffen, deshalb hatte sie auch Affen als Haustiere. Beide Themen werden in ihren Werken aufgegriffen. Ihre Hauptthemen sind natürlich auf ihr Leiden und ihre lebenslangen Schmerzen und Qualen ausgerichtet, aber auch auf ihren Bezug zu vorkolonialen Kulturen und ihr Interesse an der Politik. Also: innere und äußere Verletzbarkeit, aber auf der anderen Seite auch die Wehrlosigkeit. Dadurch resultieren dann Selbstbewahrung, Selbsterforschung und Selbstdarstellung. Was bei Frida Kahlo ja auch sehr charakteristisch ist, da sie viele Selbstbildnisse gemalt hat. Durch diese Themen und ihre Verarbeitung entwickelte sich eine ganz eigene Art von Humor. Man könnte vielleicht sagen ein Humor der Verzweiflung. Und trotz ihrer vielen Qualen, war sie stets lebenshungrig, leidenschaftlich, mutig, starrsinnig, kämpferisch und eigensinnig, was man auch an der einzigen Ausstellung 1953, kurz vor ihrem Tod, gesehen hat. Sie lag mit Trachten im Bett auf der Ausstellung und war somit der Mittelpunkt. Sie blieb immer authentisch, bis kurz vor ihrem Tod, wo sie allerdings auch sehr von Drogen abhängig war. Man merkte auch an Ihren Werken, dass sie die Kraft durch ihren langen Leidensweg verlor und nur noch grelle Farben verwendete, so wie sie auch hastige Pinselstriche machte. Ebenfalls 1953 musste man ihr rechtes Bein amputieren, was sie an den Rollstuhl fesselte. Doch sie war noch immer lebensmutig: „Wozu brauche ich Füße, wenn ich Flügel habe?“ In ihren Bildern stellte sie stets ihr Elend, aber auch ihre Stärke, ihre Schwäche, aber auch ihre Würde, ihre Kraft, aber auch ihr Leid, dar. Das zeugt von einer starken Persönlichkeit. Denn sie behandelte ihr Leiden auch nie wie ein Elend, denn sie wollte kein Mitleid, sie wollte einfach nur direkt sein. Auch wie sie sich selbstverständlich mit der Versehrtheit und Vergänglichkeit auseinandergesetzt hat, ist selten bei Künstlern. Sie wusste um ihren Zustand und ihre Zerbrechlichkeit, aber sie wusste auch um Ihren Mut und ihre Kraft, deshalb war sie stets eine Kämpferin. Dann gab es da noch ihren Mann Diego Rivera (mexikanischer Kunstmaler), den sie 1928 kennenlernte, es aber später bereute. Sie wurden „Der Elefant“ (korpulenter Diego) und „Die Taube“ (zierliche Frida) genannt. Er war der Ursprung ihres Glücks und zugleich der Ursprung ihrer Depressionen, sodass es immer eine Achterbahn Beziehung war. Denn die Beziehung war zwiegespalten, durch die einerseits vorhandene Liebe und Leidenschaft und andererseits den Verrat und die Affären. Ihr Ehemann spielte in ihrem Leben eine große Rolle und hatte einen großen Einfluss auf ihr seelisches Befinden, später wohl aber eher negativ: „In meinem Leben haben mich zwei Unfälle geprägt, der Verkehrsunfall und die Begegnung mit Diego Rivera.“ Sie ließen sich 1939 scheiden, heirateten aber ein Jahr später erneut. Da sie auch Tagebuch schrieb, kennt man ihren letzten Eintrag. Der Eintrag war drei Jahre vor ihrem Tod: „Ich hoffe nie wieder zurückzukehren.“ Sie war glücklich solange sie malen konnte, trotz ihres Leidens. 

Ihre Themen bzw. Schwerpunkte waren ihr Unfall und die Folgen davon (zerstörter Körper), die Wiedergeburt und Kinderlosigkeit (Sexualität), gescheiterte Treue und Enttäuschung (Ehe,Liebe), sowie Natur (Tiere,Pflanzen), Religion und mexikanische Kultur und Volkskunst.

 

 Empfehlenswerte Werkbeispiele:

  •   „Die zwei Fridas“ -> 1939, doppeltes Selbstbildnis, Reaktion auf Scheidung

 

  • „Der verletzte Hirsch“ -> 1946, Frida Kahlo im Körper eines Hirsches (gefangen), der tödlich von mehreren Pfeilen getroffen wurde, Schmerzen, unvollkommen, hoffnungslos, kaputt (physisch und psychisch)

 

  • „Das fliegende Bett“ (Henry Ford Hospital) -> 1932, thematisiert ist vor allem die Kinderlosigkeit durch den Unfall, dafür die sechs Symbole. 

 

  • „Selbstbildnis mit Dornenhalsband und Kolibri“ -> 1940, Spiegel ihres emotionalen Zustandes nach Trennung bzw. Scheidung, Affen als Haustiere (wegen Kinderlosigkeit), ruhiger Umgang mit ihrem Schmerz (typisch für Frida)
  •  Zeitlich:

 Frida Kahlo ließ sich von keiner Kunstströmung vereinnahmen und lehnte strikt ab für eine Surrealistin gehalten zu werden und das mit in ihre Bilder einfliessen zu lassen: „Man hielt mich für eine Surrealistin. Das ist nicht richtig! Ich habe niemals meine Träume gemalt. Was ich dargestellt habe, war meine Realität.“

Was Frida Kahlos Werke aber sehr wohl beeinflusste, war die mexikanische Revolution, die 1910 ausbrach, weshalb sie auch 1910 als ihr Geburtsjahr datierte (um es mit der Revolution in Verbindung zu bringen). Zu dieser Zeit fand eine politische und gesellschaftliche Umbruchphase statt. 

Fazit

Ich finde Frida Kahlo faszinierend. Doch ohne ihr Lebensschicksal, losgelöst von ihrem Leiden, wäre ihre Kunst wohl nicht denkbar gewesen. Ich finde sie war eine starke Persönlichkeit und meiner Meinung nach war sie auch ein Vorbild, da sie immer optimistisch und lebenshungrig war. Vor allem ihre Kommentare, wie dass sie keine Surrealistin war, weil sie nie ihre Träume, sondern ihre Realität dargestellt hat. Oder auch, dass sie keine Füße braucht, wenn sie fliegen kann. Ich finde es beeindruckend, wie viel sie erreicht hat und wie gut sie mit ihrer Geschichte umgegangen ist. Sie hat uns die Essenz von Leben und Vergänglichkeit ehrlich offenbart. Auch dass sie nie wirklich weinerlich war, trotz Tränen, sondern immer ihre Haltung bewahrt hat und ruhig und mutig an alles rangegangen ist. Sie war so eine Art lebendes Fossil, dadurch dass sie ihre natürliche Beweglichkeit verloren hat. Und auch die seelischen Schmerzen waren schwerwiegend und einschneidend, doch sie ging beeindruckender weise gut damit um. 

Vor allem die Aussage zu diesem Bild ist besonders erstaunlich: „Ich bin nicht krank, sondern gebrochen. Aber ich bin glücklich, solange ich malen kann.“ Sie hat sich mit dem zufrieden gegeben, was sie hatte, auch wenn es nicht grade viel war. Und auch, dass sie nur gebrochen ist,statt krank. Viele andere hätten ihr Leben nicht so optimistisch betrachtet, oder wären glücklich gewesen mit der Situation, geschweige dessen, dass sie so viel in ihrem Leben erreicht hat. Ich finde es schade, dass sie lange im Schatten von Diego stand und auch, dass sie erst nach ihrem Tod berühmt geworden ist. Ich hätte es schön für sie gefunden, wenn sie noch mitbekommen hätte, was sie alles erreicht hat.

Ich hoffe, ihr fandet es interessant. 

Eure Lissa 🤍🌷

Die gebrochene Säule 

Das im Jahre 1944 entstandene Werk, ist von einer der bekanntesten mexikanischen Künstlerinnen, die ziemlich viel schlechtes erfahren hat. Das hat sie in ihren Werken widergespiegelt. Die Rede ist von Frida Kahlo. Das Werk hat sie „die gebrochene Säule“ genannt, weil es ihren Zustand nach Unfall und Op darstellt und den Ernst der Lage. Das Thema des Bildes spiegelt die äußere und innere Verletzbarkeit wieder, aber auch die Wehrlosigkeit nichts gegen das Schicksal machen zu können. Andererseits bietet diese Erfahrung auch die Möglichkeit der Selbstforschung, Selbstverteidigung und vor allem der Selbstdarstellung, die Frida gut genutzt hat. Das Werk ist ein Ölgemälde (Öl auf Leinwand) und ist 40x30,7 cm groß und befindet sich nun in einem Museum in Mexico City.

Schaut es euch gern mal an und interpretiert selber. 
Viel Spaß 🌸